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Stadt Arnstein wird „Digitales Amt"

Arnstein zündet den OZG-Turbo

25.10.20224 Minuten22
IT/DigitalisierungE-Government

Die Stadt Arnstein in Unterfranken will in puncto Digitalisierung nicht zurückstehen und bietet Bürgerinnen und Bürgern vom Start weg ganze 63 Online-Dienste an. Dafür wurde sie jetzt mit dem Prädikat „Digitales Amt“ ausgezeichnet. Wir haben mit dem Geschäftsleiter Fabian Helmerich gesprochen.

Auf dem einzigen Schnittpunkt in Deutschland zwischen einem Haupt-Breitengrad und einem Haupt-Längengrad liegt die Stadt Arnstein. Flächenmäßig ist sie die größte Kommune im Raum Main-Spessart mit 112 Quadratkilometern. Was nachhaltige Projekte angeht, hat die Stadt ebenfalls einen Rekord aufzuweisen. Denn hier wurde 2005 der damals größte Solarpark errichtet. So hat Arnstein früh die Weichen für die Zukunft gestellt.

Den konsequenten Weg in die Digitalisierung mit inzwischen schon 63 Online-Diensten und die damit verbundene Auszeichnung zum „Digitalen Amt“ beschreibt Geschäftsleiter Fabian Helmerich im Interview.

Herr Helmerich, Glückwunsch zur Auszeichnung. Sie sind ja einer der Väter der Digitalisierung in Ihrer Verwaltung. Seit wann bieten Sie Ihren Bürgern Online-Dienste an?

Erst seit dem 1. September 2022. Wir mussten erst in neue Server investieren, die Homepage aufbauen und unsere IT ertüchtigen. Dafür haben wir gleich „auf einen Schlag“ 63 Online-Dienste in Betrieb genommen.

Welche sind die beliebtesten in der Bevölkerung?

Die klassischen Dienste wie der Antrag auf Personalausweis und alles rund um verkehrsrechtliche Anordnungen. Wir sind gespannt, ob der Online-Dienst „Kitaplatzbedarfs-Anmeldung“ die Nutzungszahlen noch mehr in die Höhe treibt. Wir werden ihn im November ausrollen und bewerben.

Wie nehmen die Bürgerinnen und Bürger die neuen Online-Dienste an?

Wir haben noch keine Werbung dafür gemacht, aber das Thema in Bürgerversammlungen angesprochen. Die Bewerbung werden wir bald in Angriff nehmen. Im Moment wollen wir die E-Government-Dienste erst einmal anlaufen lassen.

Wie waren die Reaktionen der Bürger?

Es gibt wie immer Personen, die lieber aufs Amt wollen und klassische Formulare per Hand ausfüllen. Und es gibt andere, die für digitale Dienste offener sind. Das ist oft eine Generationenfrage. Beide Gruppen wird es immer geben. Wir werden immer auch weiterhin einen klassischen „analogen“ Weg offenhalten.

War der Ausblick auf die Auszeichnung des Digitalministeriums eine Extra-Motivation für die Digitalisierung Ihrer Verwaltungsleistungen?

Ja, definitiv! Wir wollten diesen Erfolg Schwarz auf Weiß zertifiziert bekommen, dass wir ein digitales Amt sind. Und natürlich freuen wir uns, dass wir unseren Bürgerinnen und Bürgern einen fortschrittlichen Service bieten können. Das Schild mit dem Signet „Digitales Rathaus“ wird natürlich draußen an unserem Verwaltungsgebäude angebracht, sobald wir es in Händen halten.

Profitieren die Mitarbeitenden im Rathaus von der Integration der Online-Fachdienste in die korrespondierenden Fachverfahren? Wenn ja, wie?

Ja, auf jeden Fall. Es geht nicht darum, dass alles schneller geht, sondern eher darum, die Aufgabenbewältigung besser „portionieren“ zu können. Wir arbeiten jetzt strukturierter. Mitarbeitende können dank Bürgerservice-Portal entscheiden, wann sie welchen Antrag bearbeiten und ihre Aufgaben besser über den Tag verteilen.

Haben Ihre Mitarbeitenden die digitalen Online-Dienste im Bürgerservice-Portal gut angenommen?

Ja, absolut. Sie haben den Wandel sehr begrüßt.

Haben Sie das Förderprogram „Digitales Rathaus“ in Anspruch genommen?

Ja, der Bewilligungsbescheid über 20.000 Euro ist gerade vor ein paar Tagen eingegangen, und ich freue mich, dass Ihr Vertriebsberater uns beim Antrag an das bayerische Digitalministerium unterstützt hat.

Fühlen Sie sich gut gerüstet für die digitale Zukunft Ihrer Verwaltung?

Gut gerüstet ist man nie. Die Lage ist so dynamisch, ständig kommen neue Lösungen auf den Markt. Ende Oktober wird der Online-Dienst Kitaplatzbedarfs-Anmeldung gelauncht. Ein Dokumentenmanagementsystem führen wir auch gerade ein, und unser Geoinformationssystem bauen wir auch aus. Dabei stützen wir uns auf die Lösungen der RIWA GmbH, die ja zum AKDB-Verbund gehört. Auch das Thema Datenschutz wird immer wichtiger. Dranbleiben heißt das Gebot der Stunde.

Apropos Datenschutz: Stehen Ihre Server bei Ihnen im Rathaus?

Ja, für die nächsten Jahre werden wir die Server hier haben. Aber mittelfristig werden wir die IT wohl outsourcen. Das wird aber erst in fünf bis zehn Jahren passieren.


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