Klimatische Entwicklungen, steigender Wasserbedarf und technologischer Fortschritt erfordern innovative Ansätze im Umgang mit der Ressource Wasser. Insbesondere in Regionen mit wachsender Bevölkerung und zunehmender Industrialisierung wird die Frage nach einer nachhaltigen Nutzung und gerechten Verteilung von Wasser immer wichtiger. Dabei üben nicht nur natürliche Gegebenheiten, sondern auch regulatorische Anforderungen und wirtschaftliche Rahmenbedingungen Druck auf die Branche aus.
Der Klimawandel führt zu einer Zunahme extremer Wetterereignisse. Während einige Regionen mit zunehmender Trockenheit zu kämpfen haben, stellen Starkniederschläge andere vor wasserwirtschaftliche Herausforderungen. Diese Entwicklungen haben direkte Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung. Gleichzeitig steigt der Wasserbedarf – nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in Industrie und Energiewirtschaft, insbesondere im Bereich der Wasserstoffproduktion.
Stark wachsende Städte und steigende Anforderungen an die Infrastruktur erfordern flexible, nachhaltige und wirtschaftliche Lösungen. Ressourcenschonende Kapazitätserweiterungen und Wassermanagementsysteme gewinnen zunehmend an Bedeutung, um den steigenden Wasserbedarf effizient zu decken und eine sichere Wasserversorgung zu gewährleisten.
Ein Beispiel ist Frankfurt am Main, das seine Infrastruktur zur Wasserrückgewinnung ausgebaut hat, um den gestiegenen Bedarf bei Hitzeperioden zu decken. In Neubaugebieten wie dem Rebstockpark und dem Riedberg-Quartier werden Systeme zur Regen- und Grauwassernutzung eingesetzt, die das Wasser für Toilettenspülung und Gartenbewässerung aufbereiten. Diese Lösungen reduzieren den Trinkwasserverbrauch, entlasten die Kanalisation und verbessern das Mikroklima, um die Resilienz der Stadt gegenüber dem Klimawandel zu stärken.
Besser kontrollieren – mehr Ressourcen sparen
Die Digitalisierung steigert die Effizienz in der Wasserwirtschaft erheblich. Vernetzte Messsysteme und digitale Auswertungen ermöglichen es, den Wasserverbrauch zu steuern, Leckagen frühzeitig zu erkennen und Ressourcen gezielter einzusetzen. Ein Beispiel ist der Einsatz von Sensoren, die den Wasserverbrauch in Echtzeit überwachen und auf ineffiziente Nutzung hinweisen. Auch im Bereich des Ressourcenmanagements spielen datenbasierte Lösungen eine immer größere Rolle. Ein Praxisbeispiel hierfür ist der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV), der digitale Wasserzähler mit Leckage-Erkennung eingeführt hat. Durch automatische Alarme konnten Wasserverluste frühzeitig erkannt und kostspielige Schäden vermieden werden. Die Zähler erfassen Verbrauchsdaten in Echtzeit und helfen dabei, Unregelmäßigkeiten schnell zu identifizieren sowie Kunden für ihren Wasserverbrauch zu sensibilisieren. Darüber hinaus entwickelt der OOWV mit dem Projekt KIMODIS ein KI-basiertes System zur Prognose von Grundwasserständen. Es verknüpft Wetter-, Entnahme- und Pegeldaten, um die Wassernutzung bei Trockenphasen vorausschauend zu steuern – ein Schritt hin zu einer digitalisierten und nachhaltigen Wasserwirtschaft. Angesichts steigender Spitzenlasten in der Wasserversorgung stellt sich auch die Frage, ob Trinkwasser für alle Anwendungen zwingend notwendig ist. Eine Alternative bietet die Wiederverwendung von aufbereitetem kommunalem Abwasser. Moderne Technologien wie Membranfiltration oder UV-Desinfektion ermöglichen es, Abwasser auf ein hohes Qualitätsniveau zu bringen, sodass es für industrielle Zwecke wiederverwendet werden kann.
Eine nachhaltige und zukunftsfähige Wasserwirtschaft
Die Kombination von Fachwissen, innovativen Technologien und intelligenten Analysemethoden ist für eine nachhaltige und zukunftsfähige Wasserwirtschaft entscheidend. Städte, Unternehmen und öffentliche Versorger müssen zusammenarbeiten, um bestehende Ressourcen optimal zu nutzen, die Resilienz der Wasserversorgung zu stärken und Wasserkonflikte zu vermeiden. Ein interdisziplinärer Ansatz, der ökologische, ökonomische und technologische Aspekte vereint, wird zur Grundlage für die Herausforderungen der Wasserwirtschaft im 21. Jahrhundert.
smart data worx als Partner für die Zukunft der Wasserwirtschaft
Als gemeinsame Tochtergesellschaft der AKDB und des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) setzt smart data worx datenbasierte Lösungen zur nachhaltigen und klimaangepassten Nutzung von Wasserressourcen ein. Diese Lösungen basieren auf den Smart Data Services, einer Business-Intelligence-Lösung, die eine intelligente Verarbeitung relevanter Daten ermöglicht. Ein Beispiel für eine solche Lösung, die derzeit in der Entwicklung ist, ist „WaterSpot 360“. Dieses System soll als „Single Point of Truth“ fungieren – eine zentrale Wissensquelle, die auf umfassenden, relevanten Daten basiert. Dadurch wird es möglich, Entscheidungen auf fundierte Fakten zu stützen, was zu einer effektiveren und nachhaltigeren Wasserbewirtschaftung führt.
