Das Logo der AKDB AKDB Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern
NEWSROOM

Gute Nachricht für Datenschützer

Apple plant Opt-in bei Tracking

21.01.20213 Minuten11
IT/DigitalisierungDatenschutzIT-Sicherheit

Betreiber von Apps sollen künftig erst die Genehmigung des Nutzers einholen, bevor sie Werbe-Tracking verwenden dürfen. Dies will Apple mit Einführung der Anti-Tracking-Funktion erreichen.

Apple ändert sein Betriebssystem iOS 14. Bei Installation einer App auf dem iPhone soll der Nutzer künftig gefragt werden, ob er einer Sammlung seiner Daten zustimmt. Lehnt er ab, so wird das Tracking in dieser App unterbunden.

Bisher stimmt ein Nutzer bei Installation einer App automatisch dem Tracking zu. Will er das nicht, so muss er die Tracking-Funktion in den Einstellungen manuell deaktivieren. Häufig verfügen die Nutzer aber weder über die entsprechenden Kenntnisse, noch haben sie die nötige Zeit, komplizierte Einstellungen in den Apps vorzunehmen. Deshalb akzeptieren sie die voreingestellte Tracking-Funktion.

Apple will das nun ändern und macht einen Schritt zu mehr Datenschutz und Transparenz. Tim Cook, Chef von Apple, auf dem Kurznachrichtenportal Twitter: "Wir glauben, dass Benutzer die Wahl haben sollten, welche Daten über sie gesammelt werden und wie sie verwendet werden." Die Opt-Out-Lösung, in der das Tracking automatisch erfolgt, wenn es nicht aktiv abgewählt wird, soll künftig durch ein Opt-In, also eine ausdrückliche Einwilligung, abgelöst werden. Apple plant daher, bei Installation einer App auf Geräten mit iOS 14 über ein Pop-up-Fenster die Zustimmung zu einem Tracking abzufragen.

Datenschutz setzt sich durch

Was für den Datenschutz erfreulich ist, sehen Unternehmen wie Facebook, die ihr Geld damit verdienen, Daten zu sammeln, kritisch. Denn auch bei der Installation der Facebook-oder Instagram-App auf iOS 14-Geräten, wie dem iPhone oder dem iPad, wird nach einer Einwilligung in die Tracking-Funktion gefragt werden. Um das zu verhindern, schaltete Facebook große Werbeanzeigen in US-amerikanischen Medien und ging mit einer Kampagnen-Seite online. Darin wird beklagt, dass das Opt-In von Apple das "Aus" für viele kleinere Unternehmen bedeuten würde. Verlage und mittelständische Firmen müssten deutlich mehr finanzielle Mittel aufwenden, um ihre Zielgruppen zu erreichen, wenn sie das Tracking nicht mehr nutzen dürften.

Apple ist der Meinung, dass Facebook die Benutzer weiterhin über Apps und Websites hinweg verfolgen kann. Denn nur für die App-Verfolgung auf einem Gerät mit iOS 14 muss die Erlaubnis eingeholt werden. Bei Installation einer App erscheint dann ein Pop-up-Fenster, in dem die Tracking-Einwilligung abgefragt wird.

Apples Software-Chef Craig Federighi rief in der Keynote der "10th Annual European Data Protection & Privacy Conference" in Brüssel die europäischen Datenschützer dazu auf, Apple bei der Einführung der Anti-Tracking-Funktion, der App Tracking Transparency-Framework ATT, zu unterstützen. Denn Apple will zukünftig auf vier Prinzipien setzen: Datensparsamkeit, die lokale Verarbeitung persönlicher Daten direkt auf dem Endgerät, Transparenz und Sicherheit.

Eine gute Nachricht für alle Datenschützer! Denn auch wenn der Weg zu datenschutzfreundlichen Voreinstellungen in allen Apps und IT-Systemen noch weit ist, ein erster Schritt ist gemacht.


War dieser Beitrag für Sie hilfreich?Sie haben diesen Beitrag als hilfreich markiert. Danke!
11
nach oben