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Stadt Schongau

Seit Corona nehmen unsere Bürger E-Government-Dienste besonders wahr

24.05.20225 Minuten11
IT/DigitalisierungOZG/EfAE-Government

Die Stadt Schongau, die an der Romantischen Straße und direkt am Fluss Lech gelegen ist, schreibt Bürgerservice groß und ist fest entschlossen, das Onlinezugangsgesetz in der Regelzeit bis Dezember 2022 umzusetzen. Die Verwaltung ist tatsächlich auf dem besten Weg dorthin: 69 Online-Dienste kann der Bürger nutzen, um digitale Amtsgänge zu erledigen. Weitere sind in Planung. Kein Wunder, dass Schongau die begehrte Auszeichnung „Digitales Amt“ erhalten hat. Wir haben mit dem Digitalisierungsbeauftragten Stefan Lisch gesprochen, der das Amt seit 2017 innehat.

Herr Lisch, wie viele Online-Dienste können Schongauer Bürgerinnen und Bürger auf Ihrer Website nutzen?
Das sind Stand heute, im Mai 2022, 69 Online-Dienste. Dazu zählen wir Webformulare und klassische Online-Fachdienste mit Anbindung ans Backend. Aber wir werden in Kürze neun weitere hinzufügen. Darunter der Gastschulantrag, die Gehwegüberfahrt, die Zuteilung einer Hausnummer, Entwässerungsantrag und andere.

Seit wann bieten Sie Verwaltungsdienste über das Bürgerservice-Portal an?
Seit 2018 haben wir das Bürgerservice-Portal der AKDB im Einsatz.

Welche Online-Dienste sind besonders beliebt?
Die Beantragung von Urkunden kommt an erster Stelle. Und Standesamtsdienste. Etwa die Eheanmeldung. Danach kommen Dienste wie einfache Meldebescheinigung oder Auskunft aus dem Melderegister. Seit diesem Jahr haben wir auch die Online-Kitaplatzbedarfsanmeldung – und ich glaube, ich war der erste glückliche Nutzer, der auf diese Weise einen Kitaplatz für seinen Sohn gesucht und gefunden hat. Das hat prima geklappt!

Haben Sie den Eindruck, dass Bürgerinnen und Bürger vermehrt Online-Verwaltungsdienste nutzen?
Ja. Das liegt zum einen an der Corona-Pandemie, als Bürgerinnen und Bürger das Rathaus vorübergehend nur über eine Terminvereinbarung aufsuchen konnten. Zum anderen auch weil wir mittlerweile immer mehr anbieten und die Bürger darauf hinweisen. Ein dritter Grund: Sehr viele Dienste sind an eine Bezahlfunktion angebunden. Wer etwa ein Führungszeugnis oder eine Geburtsurkunde beantragt, kann die Urkunde nicht nur digital im eigenen Postfach abholen, sondern auch gleich die Gebühren entrichten. Der Prozess ist komplett digital, kein Gang zum Rathaus ist mehr nötig. Bei uns kann man mit giropay zahlen und mittlerweile sogar mit Paypal.

Dazu muss ich aber auch leider sagen, dass einige Mitbürger sich scheuen, ein Nutzerkonto mit ihrer eID einzurichten – aus falsch verstandenen Datenschutzgründen. Da müssen wir alle noch mehr Aufklärungsarbeit leisten. Und der Anmeldeprozess einer eID sollte vereinfacht werden. Warum nicht irgendwann mit Fingerabdruck? Biometrie würde Mitbürgern den Prozess erleichtern. Aber ich glaube, das wird irgendwann kommen.

Profitieren die Sachbearbeiter von den E-Government-Diensten?
Ja, aber leider nur da, wo die Online-Anträge tatsächlich direkt in die Fachverfahren greifen und medienbruchfrei von den Kolleginnen und Kollegen weiterbearbeitet werden können. Wir nutzen diverse Anbieter. Und so sind nicht immer Schnittstellen vorhanden. Immer wenn es Schnittstellen zu Fachverfahren gibt, ist es für uns in der Verwaltung eine große Entlastung. Was die „einfacheren“ Webformulare angeht, so freue ich mich, wenn ich die dort generierten Bürgeranträge demnächst ins Dokumentenmanagementsystem komXwork einspeisen kann.

War die Auszeichnung „Digitales Amt“ eine Extra-Motivation für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes?
Natürlich freuen wir uns über die Auszeichnung, aber unser Plan war seit langem, bis Ende 2022 in der Regelzeit das Onlinezugangsgesetz umzusetzen.

Haben Sie das Förderprogramm „Digitales Rathaus“ des Digitalministeriums in Anspruch genommen?
Ja, schon letztes Jahr haben wir die Bewilligung vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales bekommen. Wir bekommen 80 Prozent unserer OZG-Ausgaben zurückerstattet. Von dem Betrag haben wir die 19 Webformulare des komXformularcenters der AKDB-Tochter digitalfabriX und den Online-Dienst Kitaplatz-Bedarfsmeldung beschafft. Die Förderung ist übrigens keine Selbstverständlichkeit: Wenn ich Kollegen aus anderen Bundesländern spreche, dann gibt es dort so eine tatkräftige Unterstützung nicht.

 

 

Haben Sie das Signet bzw. das Schild an Ihrem Rathaus angebracht oder werden Sie es tun?
Noch nicht. Wir haben ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude. Wir müssen dafür erst noch einen entsprechenden Platz finden. Aber das wird geschehen!

Fühlen Sie sich gut gerüstet für die digitale Zukunft?
Ja! Das Onlinezugangsgesetz ist eine Chance, interne Prozesse zu digitalisieren und somit einen Mehrwert für die gesamte Verwaltung zu schaffen. Der demographische Wandel hält auch in der Verwaltung Einzug. Daher müssen wir mithilfe der Digitalisierung Zeit einsparen, um später dem Fachkräftemangel gelassen entgegen zu sehen.

Welche Digitalisierungsprojekte stehen noch an?
Aktuell nur die Beschaffung der Regeldienstleistungen, die bis Ende des Jahres umgesetzt werden müssen. Anschließend beraten wir uns mit Vertretern jedes Sachgebiets, um weitere Formulare zu digitalisieren, die nicht unter die Regelleistungen fallen.

Weiterführende Informationen

Weitere inspirierende Hintergrundberichte von anderen mit dem Siegel "Digitales-Amt" ausgezeichneten Kommunen haben wir auf unserer Seite https://www.akdb.de/die-besten-der-besten für Sie zusammengetragen.  Weitere ausgezeichnete Ämter entdecken

 

Ihre Kommune wurde auch ausgezeichnet oder steht kurz vor einer Auszeichnung?

Und das mithilfe von AKDB-Lösungen? Wir freuen uns darauf auch Ihre Erfolgsstory anderen Kommunen als Inspiration bekannt zu machen.

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