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eREPORT 1/2022

Praktische Umsetzung in bayerischen Kommunen

Von Anfang an digitale Barrieren vermeiden

16.05.20225 Minuten5
DatenschutzIT-Sicherheit

Das neueste Projekt der Innovationsstiftung Bayerische Kommune widmet sich dem Thema digitale Barrierefreiheit: ein praktischer Leitfaden zur Umsetzung der BITV 2.0 in bayerischen Kommunalverwaltungen.

Die Bayerische Verordnung über die elektronische Verwaltung und die barrierefreie Informationstechnik ergänzt das Bayerische Behindertengleichstellungsgesetz. So sollen Menschen mit Behinderungen digitale Informationen von öffentlichen Internetauftritten, von mobilen Anwendungen oder aus digitalen Dokumenten öffentlicher Stellen uneingeschränkt nutzen können.
Im Auftrag der Innovationsstiftung Bayerische Kommune erstellten Michael Düren und Ulla Neuner, beide Experten in einem Kompetenzzentrum für digitale Barrierefreiheit, einen neuen Praxisleitfaden – für alle, die die digitale Barrierefreiheit umsetzen sollen, sowie für Interessierte in bayerischen Verwaltungen. Der Leitfaden will das Thema trotz seiner Komplexität in gut verständlicher Sprache erklären.

Was erwartet den Leser?

Das erste Kapitel macht klar, dass sich Barrierefreiheit nicht nur auf Menschen mit Behinderungen bezieht. Neben Behinderten profitieren davon gleichzeitig auch Beeinträchtigte und in manchen Fällen Benachteiligte. Außerdem gehen die Autoren auf Historie, Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung ein.

Im Folgenden wird differenziert zwischen Beeinträchtigungen und Behinderungen, und ob diese permanent, temporär oder situativ sind. Zudem wird erläutert, weshalb die alternde Bevölkerung in unserer Gesellschaft bei der digitalen Teilhabe genauso zu betrachten ist wie Menschen mit Behinderungen, und dass die sogenannte „leichte Sprache“ nicht gleichzusetzen ist mit „einfacher Sprache“.

Die Autoren widmen sich auch der Herleitung der BITV – von der UN-Charta bis zur „Bayerischen Verordnung über die elektronische Verwaltung und die barrierefreie Informationstechnik“. Zudem bieten sie einen Exkurs zu den Facetten des Onlinezugangsgesetzes. Dieses hat relevante Auswirkungen auf die Umsetzung der digitalen Barrierefreiheit.

Ein Kapitel befasst sich ausdrücklich mit den Fragen, die sich eine Behörde für eine nachhaltige Digitalisierungsstrategie stellen sollte, geht auf die Anforderungen der BITV 2.0 ein und bietet verschiedene Empfehlungen für die Praxis.

Anhand einer fiktiven Behörde wird veranschaulicht, mit welchen Aspekten sich Verwaltungen beschäftigen müssen: Dabei geht es nicht nur um die Webpräsenz; das Thema ist tiefgreifender, als man auf den ersten Blick vermutet.
Es folgt ein Ratgeber zur Frage, wie eine Verwaltung ihre digitalen Zugänge auf Barrierefreiheit prüfen und wie sie eine geprüfte barrierefreie digitale IT erreichen kann. Schließlich widmen sich die Autoren der Frage, wie der Beschaffungsprozess um die notwendigen Themen der digitalen Barrierefreiheit ergänzt und optimiert werden kann. Zum Abschluss zieht der Leitfaden das Fazit: In dem Maße, wie der technologische Wandel und rechtliche Anpassungen voranschreiten, muss sich auch die Verwaltung einer kontinuierlichen Prüfung, Bewertung und Verbesserung ihrer digitalen Informationen stellen.

Ein erstes Resümee

Unsere Gesellschaft hat großes Interesse, allen Bürgern Teilhabe an demokratischen Prozessen zu ermöglichen. Die erforderliche Anschubfinanzierung für digitale Barrierefreiheit wird sich mittelund langfristig für Verwaltungen auszahlen: Denn mit dem Abbau digitaler Hürden sorgen Behörden für mehr Verständnis und eine bessere Akzeptanz ihrer digitalen Dienstleistungen. Verwaltungen werden entlastet, da weniger Rückfragen bearbeitet und weniger Korrekturschleifen durchlaufen werden.

Kostenloser Download auf der Homepage der Innovationsstiftung

Wie schon bei anderen Projekten wird dem „eiligen Leser“ auch eine Kurzfassung des Leitfadens bereitgestellt. Der Leifaden zur digitalen Barrierefreiheit steht in einer Printversion sowie digital als barrierefreies PDF-Dokument zur Verfügung und kann kostenlos auf der Homepage der Innovationsstiftung Bayerische Kommune heruntergeladen werden.

 

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