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Drei Fragen an Arne Schönbohm

»Sichere IT-Lösungen sind Voraussetzung für die Digitalisierung der Verwaltung.«

08.10.20203 Minuten9
IT/DigitalisierungIT-SicherheitVeranstaltungen

Wir sprechen mit Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und Referent auf dem 4. AKDB Kommunalforum 2020, über die Bedeutung sicherer E-Government-Lösungen, über digitale Identitäten und über die Gefahr durch Cyberkriminalität.

Herr Schönbohm, welche Bedeutung haben sichere IT- und E-Government-Lösungen für die Verwaltung?

Die Digitalisierung der Verwaltung bzw. von Verwaltungsdienstleistungen kann nur gelingen, wenn diese informationssicher ausgestaltet werden. Sichere IT- und E-Government-Lösungen sind die Grundvoraussetzung hierfür. Im Rahmen des Online-Zugangsgesetzes sind die Kommunen bei den jeweiligen Fachverfahren an Auflagen gebunden. Diese Anforderungen helfen, aus der heterogenen Landschaft der IT-Sicherungssysteme, homogenere Teilgebiete zu schaffen. Dadurch kann eine hohe Sicherheit in den Fachanwendungen erreicht werden. Daraus resultiert ein sicherer Digitalisierungsschub für Kommunen und Bürger. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Kommunen sensible Informationen der Bürger bearbeiten, sind diese hohen Sicherheitsanforderungen notwendig.

"Die Digitalisierung der Verwaltung bzw. von Verwaltungsdienstleistungen kann nur gelingen, wenn diese informationssicher ausgestaltet werden."

Arne Schönbohm

Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)

Wie wichtig werden sichere digitale Identitäten vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie?

Sichere digitale Identitäten spielen unabhängig von der Corona-Pandemie eine bedeutende Rolle. Ohne digitale Identitäten funktioniert kein Online-Banking, kein Online-Shopping und keine Online-Services bei Behörden und Ämtern. So praktisch sie im digitalen Alltag für jeden Einzelnen geworden sind, so sehr stehen sie auch im Fokus von Cyber-Kriminellen: Identitätsdiebstahl, Fälschungen und die missbräuchliche Verwendung persönlicher Daten sind leider alltäglich geworden. Deshalb ist es zwingend erforderlich, sichere digitale Identitäten zu schaffen. Im staatlichen Bereich verpflichtet das OZG Behörden von Bund, Ländern und Kommunen, ihre Verwaltungsleistungen bis Ende 2022 auch elektronisch über Verwaltungsportale anzubieten und diese miteinander zu einem Portalverbund zu verknüpfen. Um diese Dienste in Anspruch nehmen zu können, ist es essenziell, dass sich die Bürger online sicher identifizieren und authentisieren können, beispielsweise durch die Online-Funktionen des Personalausweises.

Angesichts wachsender Gefahren durch Cyberkriminalität: Welche Strategien plant das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik für die Zukunft?

Das BSI als die Cyber-Sicherheitsbehörde des Bundes gestaltet Informationssicherheit in der Digitalisierung durch Prävention, Detektion und Reaktion für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Informationssicherheit ist eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiches und selbstbestimmtes Handeln in einer digitalisierten Welt. Deshalb hat das BSI in den letzten Jahren neue Aufgaben, aber auch mehr Personal und Ressourcen bekommen. Dadurch wird das BSI in die Lage versetzt, die bestehenden Angebote und Dienstleistungen auszubauen und diese weiteren Zielgruppen zur Verfügung zu stellen. Ziel ist es, das gesamtstaatliche Cyber-Sicherheitsniveau in Deutschland zu erhöhen. Dieses Ziel kann nur mit einem kooperativen und komplementären Ansatz erreicht werden.


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