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Digitaler Zwilling für besseren Bürgerservice

Schwandorf macht Daten sichtbar

30.10.20251 Minute3
IT/DigitalisierungSmart Data Services

Schwandorf will eine smarte Stadt werden. Dafür wurden in einem ersten Schritt Bodenfeuchtigkeitssensoren angebracht, um auf eine ressourcenschonendere Grünbewässerung umzustellen. Um die umfangreiche Sensorik-Infrastruktur besser zu visualisieren und zu verwalten, hat die Stadtverwaltung einen Digitalen Zwilling eingerichtet. Mit der Umsetzung wurde die RIWA GmbH beauftragt.

Die Stadt Schwandorf schloss Bodenfeuchtigkeitssensoren an neuralgischen Punkten im Stadtgebiet an das LoRaWAN-Netzwerk an, weil sich die Verantwortlichen nach einem besonders trockenen Sommer mit sehr hohem Wasserverbrauch eine bessere Kontrolle und Steuerung des Ressourcenverbrauchs erhofften. Messdaten sollten dabei unterstützen. Ist die Bodenfeuchtigkeit zu gering? Dann können Verantwortliche Mitarbeiter entsenden, um Bäume und Grünanlagen zu bewässern.

Daten sichtbar machen

Daten zu sammeln, war das eine. Sie räumlich darzustellen, war aber ebenso wichtig, um sich buchstäblich ein Bild der Lage zu machen. Daher wurde die RIWA mit dem Aufbau eines Digitalen Zwillings der Stadt beauftragt. Über den Digitalen Zwilling können die Bauhofmitarbeiter jederzeit einsehen, wo ihr Einsatz benötigt wird. Das hilft bei der Disposition und schont Ressourcen: beim Wasser und Personal. Und vermeidet unnötige Fahrten von Bauhofmitarbeitenden durch das Stadtgebiet. 

Daten vernetzen

„Einen großen Nutzen ziehen wir aus dem Verbund der Daten“, sagt Markus Singer von der Stabsstelle für Wirtschaftsförderung, Stadtmanagement und Digitales. „Wir zählen in der Innenstadt den Verkehr. Mittels Verkehrskameras wissen wir immer, wie viele Fahrzeuge und Fußgänger sich auf den Hauptstraßen aufhalten. Die Fahrzeuge sollen gezielt zu den Parkhäusern gelenkt werden, um den Parkplatzsuchverkehr einzuschränken. Die Zahlen der Fußgänger nutzen wir für Gewerbetreibende, aber auch für Statistiken wie an verkaufsoffenen Sonntagen.“ Gleichzeitig ist es ihm wichtig, dass Bürger sich sicher fühlen, dass ihre Daten nicht missbraucht werden: „Dies geschieht alles DSGVO-konform, es werden keine biometrischen Daten erfasst. Auch werden nur Zahlen gespeichert. Es existiert also keine Aufzeichnung der Bilder.“ 

Im nächsten Schritt: Sensorik erweitern

Der Digitale Zwilling wird in nächster Zukunft erweitert, und zwar um die Daten, die bereits in der Verwaltung vorhanden sind. Dazu gehören zum Beispiel Flächennutzungspläne, Bebauungspläne und Daten, die als Entscheidungsgrundlage in städtischen Gremien dienen. Mit dem Ausbau des IoT-Netzes wird auch der Digitale Zwilling wachsen. „Die Sensorik soll erweitert werden“, so Singer. „So gewinnen wir Erkenntnisse über die Nutzung von Fahrradwegen oder von Pendlerparkplätzen. Diese Daten stehen dann auch als Anzeige im Digitalen Zwilling zur Verfügung.“ Mit diesem Ausbau wird der Digitale Zwilling zu einem immer realistischeren Abbild der Stadt. 

Stark gegen Fachkräftemangel

Die Stadt will so viele Daten wie möglich vernetzen. Es soll der Straßenzustand erfasst werden. Zusätzlich dazu wird ein Verkehrszeichenkataster erstellt. Diese Daten werden dann ins Geoinformationssystem der Stadt eingespielt. Einzusehen ist das alles im internen Digitalen Zwilling sowie in den Fachanwendungen. Markus Singer ist überzeugt: „Angesichts des Fachkräftemangels müssen die Daten der Verwaltung effektiv gebündelt werden, um den Zugriff und die damit zusammenhängende Bearbeitung einfacher zu machen.“ 

Zum Nutzen der Bürger

Doch auch Bürgerinnen und Bürger sollen direkt profitieren. Bürger, so Singer, sollten die Daten einsehen können, die ihr Leben angenehmer machen: Wo ist die Hundelaufwiese? Wo ist der Wertstoffhof? Wann haben diese Einrichtungen geöffnet? Wo befinden sich Trinkbrunnen im Park? Wo sind freie Parkplätze? Wo stehen Bushaltestellen? Die Antworten sind direkt einsehbar – im Digitalen Zwilling.

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