Seit 1898 versorgen die Stadtwerke Mühldorf am Inn ihre Bürger mit sauberem Wasser, Strom und Gas. Kundenservice wird großgeschrieben. Umso wichtiger, dass kaufmännische Vorgänge reibungslos funktionieren. Dafür nutzen die Stadtwerke die IT-Plattform Schleupen.CS. Die ERP-Software wird im AKDB-Rechenzentrum gehostet. Über Aufgaben von heute und Herausforderungen von morgen sprechen wir mit dem Geschäftsführer Alfred Lehmann.
Vierzig Mitarbeitende der Stadtwerke kümmern sich um Verträge und Abrechnungen für 17.000 Kunden. Diese werden nicht nur mit Strom und Wasser versorgt – die Stadtwerke betreiben auch Hallenbad, Freibad, Eisbahn und die Innfähre. Und das alles wird immer mehr zu einer herausfordernden Aufgabe.
Im Zuge des Ukrainekriegs gerieten Stadtwerke in Deutschland zusätzlich unter Druck. „Die Politik schafft in immer schnellerem Tempo Gesetze, die wir dann umsetzen müssen, wie etwa die Strompreisbremse. Das verunsichert die Bürger. Sie rufen uns besorgt an, wollen Erklärungen. Ich hoffe, dass wir bis August alle angepassten Rechnungen versenden können“, so Alfred Lehmann.
Hosting aus dem AKDB-Rechenzentrum
Ohne leistungsfähige Software, mit der man Verträge und Abrechnungen fehlerfrei ausstellen kann, geht es nicht. Was früher händisch ausgeführt wurde, ist jetzt digital, und dank Schnittstellen sind Vorgänge komplett verzahnt. „Schleupen.CS“, so Lehmann, „hilft uns nicht nur bei der Ausstellung der Rechnungen an die Bürger, sondern auch bei der Finanzbuchhaltung, bei der Anlagenbuchhaltung, der Materialwirtschaft, der Auftragsabrechnung und der Beschaffung.“
Die Software wird im Rechenzentrum der AKDB betrieben – inklusive Patches und Updates. Darum müssen sich die Stadtwerke nicht mehr kümmern. Eine große Entlastung bei den kurzen Software-Lebenszyklen. Bei Schwierigkeiten unterstützt der AKDB-Kundenservice, den Lehmann nicht missen möchte, auch wenn es darum geht, dem Software-Hersteller Forderungen und Wünsche gebündelt weiterzuleiten.
»Das Ganze ist ein so komplexer Massenprozess, dass es mit nur 40 Mitarbeitern manuell gar nicht ginge.«
Kaufmännische Prozesse, hochgradig automatisiert
Ein Neukunde wird erst im System digital erfasst. Dann gehen automatisch generierte Meldungen an die jeweiligen Netzbetreiber oder bei Wechselkunden an den früheren Lieferanten. Ebenfalls digital kommen die Rückmeldungen von den Marktpartnern zurück. „Das Ganze ist ein so komplexer Massenprozess, dass es mit nur 40 Mitarbeitern manuell gar nicht ginge.“ Die Rechnungstellung ist ebenfalls hochgradig automatisiert: Der Kunde meldet die Ablesung im November digital oder per Post mittels Ablesekarte. Die Daten, die online eingehen, werden direkt in der Software weiterbearbeitet, ohne Medienbruch.
Rechnungen per Klick erstellt
Die Rechnungen versenden die Stadtwerke seit Jahren nicht mehr selbst, sondern nutzen die Servicelösung „Klickbrief“ der AKDB: PDFs mit Abrechnungsdaten und Adressen werden in eine Plattform hochgeladen, im AKDB-Rechenzentrum in Bayreuth ausgedruckt, kuvertiert und bei der Post frankiert. „Das sind im Monat 1.200 Mahnungen und 500 Rechnungen an Wechselkunden“, so Lehmann. „Eine große Arbeitserleichterung.“
Herausforderungen werde es in der Zukunft genug geben, so Lehmann. Das Heizungsgesetz empfindet er als recht unausgegoren: „Die Stromkapazitäten werden sich vervielfachen, wenn die Wärmepumpen prioritär empfohlen werden. Das bedeutet einen massiven Ausbau des Stromnetzes. Vor allem brauchen wir auch Energiespeicher, in denen die überschüssige Energie gelagert werden kann.“
Eine weitere Belastung für Kommunen sei die gesetzliche Vorgabe, bis 2026 einen Wärmeplan zu erstellen. „Da kommt noch viel Arbeit auf uns zu“, so Lehmann. Zum Glück gibt es neben all den Veränderungen einige Konstanten: Die Stadtwerke Mühldorf und die AKDB sind ein eingespieltes Team. Seit 40 Jahren arbeiten sie zusammen.