Am 4. Juli fand wie jedes Jahr in München das Expertentreffen "elektronische Personenstandsregister" statt. Doch dieses Jahr gab es einen besonderen Anlass: Fast auf den Tag genau ist es fünf Jahre her, seit es in Bayern elektronische Personenstandsregister gibt. Die alten Personenstandsbücher aus Papier sind längst in den Behörden archiviert. Viele Standesämter haben auch ihre "Altfälle" elektronisch nacherfasst, um die Papierregister abzuschaffen.
Der Freistaat Bayern hatte 2009 entschieden, dass die elektronischen Standesamtsregister nicht lokal bei den Standesämtern, sondern zentral im Rechenzentrum der AKDB betrieben werden sollten. Eine gute Entscheidung. Denn Standesämter sparen so hohe Investitionen in ihre IT-Infrastruktur, inklusive Administrations- und Wartungsarbeiten. Zudem müssen sie die Langzeitarchivierung der Registerdaten nicht selbst fortführen. So verbleiben etwa Sterbeurkunden 30 Jahre im Register, bei Geburten sind es 110 Jahre. Nicht zu unterschätzen: das Thema Datenschutz und Datensicherheit. Geburten, Eheschließungen, Lebenspartnerschaften, Sterbefälle – jedesmal, wenn sich der Personenstand ändert, gibt es einen Eintrag ins elektronische Personenstandsregister. Im BSI-zertifizierten Rechenzentrum sind diese Personendaten optimal geschützt. Inzwischen gibt es über 6,5 Millionen gespeicherte Personenstandsurkunden zu Geburten, Eheschließungen, Lebenspartnerschaften und Sterbefällen. Und durchschnittlich 33.000 Zugriffe pro Tag vonseiten der bayerischen Standesämter. Die Datenabfrage funktioniert reibungslos.
Außer Torte und Glückwünsche gab es aber auch aktuelle Themen zu diskutieren: Vertreter der bayerischen Standesämter, des Bayerischen Staatsministerium des Innern und für Integration, der bayerischen kommunalen Spitzenverbände sowie der AKDB besprachen Zukunftsthemen wie die elektronische Sammelakte und die digitale Langzeitarchivierung von Personenstandsurkunden.